Berufsbildung für das europäische Malerhandwerk
Die PaintingSkillsAcademy (PSA) als Allianz für das europäische Malerhandwerk stellt Lösungen für folgende Probleme bereit, die auch für viele andere Gewerke relevant sind:
1) Berufsbildung für junge Menschen attraktiver zu machen, um mehr Nachwuchs für das Handwerk zu gewinnen. Insbesondere durch die Möglichkeit an Mobilitäten teilnehmen zu können und/oder bestimmte Ausbildungsabschnitte in anderen Betrieben im In- und europäischen Ausland, die angerechnet werden, absolvieren zu können.
2) Verringerung von Mängeln und wirtschaftlichen Schäden, die als Folge mangelnder Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen von Handwerkern auftreten. Begründung: Beschreibung der Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen (Verantwortung und Selbständigkeit), über die Fachleute im Malerhandwerk verfügen müssen, um hochwertige, fachgerechte und dauerhaft beständige Leistungen ausführen zu können. PSA hat Qualitätsstandards formuliert, die zur Verringerung von Mängeln und den daraus entstehenden wirtschaftlichen Schäden führt.
3) Etablierung grenzüberschreitender und gesamteuropäischer Transparenz, Instrument und Kooperationen der relevanten Akteure, die für Fachkräftesicherung verantwortlich sind, da ungeachtet der unterschiedlichen nationalen Systeme die Qualität und einwandfreie Umsetzung der Arbeiten in allen Ländern gleich wichtig sind.
Durch das Qualifikationsportfolio und PSA-Qualitätsstandards, die zum einen die Ausführung von Leistungen und zum anderen die Durchführung von Qualifizierungen betrifft. Der PSA liegen die Ausbildungsinhalte der einzelnen nationalen Systeme (Projektpartner) vor, die eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Systeme ermöglicht. Diese Transparenz ist die Basis für mögliche Kooperationen, da die Stakeholder sich umfassend informieren, beraten und arbeitsmarktrelevante Maßnahmen ergreifen können. Zudem können Zusatzqualifikationen identifiziert werden, die die nationalen Inhalte ergänzen und neue Geschäftsfelder für Betriebe eröffnen.
PSA wurde als Grundlage/Struktur für eine durchgängige Berufsbildung auf allen relevanten EQR-Ebenen, die von wichtigen Interessenvertretern des Sektors unterstützt wird, aufgebaut. Sie bietet ein methodisch-didaktisches und strukturell-organisatorisches Gesamtkonzept für eine kontinuierliche Qualifizierungskarriere im Malerhandwerk (sowohl vertikal von Ebene 1-6 des EQR als auch horizontal mit grenzüberschreitender europaweiter Mobilität) und integrierte vorherige Initiativen weiter in ein stimmiges Gesamtgefüge.
Es wurde ein vollständiges Qualifikationsportfolio für das Malerhandwerk mit Qualitätsstandards und Lernergebniseinheiten auf den EQR-Niveaustufen 1 bis 6 erarbeitet sowie Curricula auf den EQR-Niveaustufen 1 bis 6 abgeleitet, die eine Aussage darüber treffen, wie die Lernergebnisse erreicht werden können. Digitale und grüne Kompetenzen werden hervorgehoben, um den Herausforderungen der aktuellen Entwicklungen nationaler, europäischer und internationaler Märkte gerecht werden zu können. Die Curricula gewährleisten einen angemessenen Anteil an WBL (reale Arbeitsplatzsituationen).
Als Ausgangsbasis für ein zukünftig wachsendes Angebot von PSA-Bildungsangeboten wurden Kurs- und Workshop-Konzepte bereitgestellt sowie ein umfangreiches Set von Kursen und Workshops entwickelt, die in einem PSA-Katalog zu finden sind. Die im Rahmen des Projekts PSA beschriebenen Kurse und Workshops stellen nur einen eher geringen Teil der tatsächlich möglichen Kurse und Workshops, die die Projektpartner anbieten können, dar. Nach Ende des Projekts werden die Kurse und Workshops laufend ergänzt, erweitert und aktualisiert, abgestimmt auf die Bedarfe des Sektors. Auch zukünftige neue Bildungspartner, die nach des PSA-Projekts akquiriert werden, werden die Anzahl der Kurse und Workshops deutlich erhöhen.
Anwendungsmöglichkeiten innovativer Lösungen mittels Virtual Reality (VR) und Argumented Reality (AR) für das Malerhandwerk wurden untersucht, entwickelt und erprobt. Ein umfangreiches Set and Szenarien mit Handlungsanleitungen liegt vor.
Es wurden umfangreiche Prozeduren und Instrumente zur Anerkennung von Vorkenntnissen (RPL), die korrekte Zuordnung zu den Kompetenzniveaus 1-6 sowie Bewertungsmechanismen entwickelt, die eine qualitätsgesicherte grenzüberschreitende Mobilität sicherstellen.
Die PaintingSkillsAcademy hat ein Modell sektoraler Anerkennung geschaffen.
Das Projekt schafft damit die Grundlagen für die PaintingSkillsAcademy als selbsttragende Struktur für die Aus- und Weiterbildung des europäischen Malerhandwerks. Die PSA bildet ein Expertengremium unter dem Dach von UNIEP, dem internationalen Dachverbandes des Malerhandwerks, der für die Qualitätskriterien und deren fachliche Überprüfung verantwortlich ist. Das UNIEP-Expertengremium wieder benennt nationale Expertengremien, die die Umsetzung vor Ort, d. h. in den einzelnen europäischen Ländern, sicherstellen. PSA ist demnach ein Bildungsverbund des europäischen Malerhandwerks.
Es liegen Kriterien vor, die von allen PSA-Bildungsanbietern akzeptiert und bei der Umsetzung angewandt werden. PSA-Inhalte und -partner sind in diesem Sinne PSA-gelabelt/-geprüft und signalisieren nach außen ein einheitliches Qualitätsniveau. Der europäische/internationale Dachverband sichert diesen Bildungsverbund durch das europäische PSA-Siegel und eine einheitliche Außendarstellung ab.
Die PaintingSkillsAcademy ist offen für weitere Partner, wie z. B. Bildungsanbieter aus weiteren Ländern, wenn diese die grundlegenden Prinzipien akzeptieren und bereit sind, diese anzuwenden.
Zusammengefasst beansprucht die PSA die folgenden Alleinstellungsmerkmale für sich:
1) PSA-Qualitätsstandards
2) Bildungsangebote mit PSA-Label/Gütesiegel
3) Sektorale Anerkennung und Zertifikate
4) Den Qualitätsstandards verpflichtetes Netzwerk von PSA-Partnern
23 Projektpartner aus 14 europäischen Ländern erarbeiteten in dreieinhalb Jahren (Dezember 2019 – April 2023) gemeinsam diese Inhalte. Die Zusammensetzung des Projektkonsortiums garantierte, dass die PaintingSkillsAcademy das europäische Malerhandwerk in Gänze repräsentieren konnte. Der Projektkoordinator, die Sächsische Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe Dresden mbH, vertreten durch ihre Malermeisterschule, arbeitete in enger Kooperation mit UNIEP, der Dachorganisation des internationalen Malerhandwerks, Bildungsanbietern, Fachverbänden, Innungen und zuständigen Stellen, unterstützt von Einrichtungen zur wissenschaftlichen Projektbegleitung und abgesichert durch eine umfangreiche Qualitätssicherung.
Projektwebseite
Projektnummer: 612288-EPP-1-2019-1-DE-EPPKA2-SSA
Projektdauer: 01.12.2019 bis 30.04.2023
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